Die Wut auf die Eltern GEHÖRT ERLAUBT!


Das verlassene Kind

Lieben ohne Zorn

AM: Sie machen da eine ganz wichtige Feststellung, indem Sie schreiben: „Wenn ein Kind die Wut zeigen darf, lernt es zu lieben, den zu lieben, der ihm Gutes tut, und den nicht zu mögen, der ihm Leid antut.“ Doch die Religionen verlangen genau das Unmögliche: Die Unterdrückung der Wut und liebevolle Gefühle, die doch nicht echt sein können, solange der berechtigte Zorn nicht leben darf. Auf diese Weise wurden wir fast alle erzogen und fahren fort, die Kinder zum „artigen“ Verhalten zu erziehen. © 2014 Alice Miller http://www.alice-miller.com/de/lieben-ohne-zorn/

Die Angst des Kindes durchzieht unsere Gesellschaft

AM: Sie schreiben: „Die Gesellschaft ist durchzogen von der Angst des Kindes, das nicht sehen darf“ und ich stimme Ihnen vollkommen zu. Es ist auch schlimm, dass sich die meisten Menschen dieser Angst nicht bewusst sind und daher nicht daran arbeiten wollen oder – ohne Begleitung – nicht können und diese Begleitung selten finden, weil sich auch die Therapeuten ihrer Ängste nicht bewusst sind. Auf jeden Fall nicht der eigentlichen Ursachen ihrer Ängste. So finden die Menschen tausende Gründe für ihr verbogenes Denken, schließen sich Gruppen an mit destruktiven Ideologien und haben nicht die leiseste Ahnung davon, dass sie auf diese Weise „NUR“ ihre frühkindliche Angst vor ihren Eltern oder Erziehern abwehren. Wenn Sie die Leserbriefe hier zu Gesicht bekommen, dann sehen Sie doch, wie sich wie ein roter Faden die feste Überzeugung durchzieht: „Ich wurde nicht misshandelt, nur manchmal bestraft, habe dies aber verdient“….und so weiter und so fort. So spricht das verängstigte Kind, WEIL es geschlagen wurde. Wenn es einmal als Erwachsener genau wissen darf, dass und wie es gequält wurde, dann fällt die Angst von ihm weg, und er hat den starken Wunsch, seine Wahrheit zu sehen, davon zu sprechen und von der gewonnenen Freiheit die Energie zu schöpfen, die er braucht, um sein eigenes Leben aufzubauen und aufzuhören, der Sklave seiner Eltern zu sein. Ich habe den Eindruck, dass Sie für diese Entwicklung eine Chance haben, weil Ihnen Ihre Angst BEWUSST ist, weil Sie sie bereits FÜHLEN können, statt sie zu ideologisieren. Doch was noch fehlt, vielleicht, ist, die wenigen Erinnerungen (die genügen vollauf) ernst zu nehmen, die Ihre Ängste voll rechtfertigen. Ich wünsche Ihnen den Mut dazu; Ihre Eltern können Ihnen HEUTE nichts mehr antun, wenn Sie es Ihnen nicht erlauben – aus Angst. © 2014 Alice Miller http://www.alice-miller.com/de/die-angst-des-kindes-durchzieht-unsere-gesellschaft/

Die unterdrückte, weil WELTWEIT VERBOTENTE Wut auf die Eltern, HAT schon VIELE OPFER GEFORDERT, weil sie den LATENTEH HASS ERZEUGT, der, von wen auch immer aktiviert, sich auf alles stürzt, was sich als Sündenbock anbietet. Das haben der Holocaust und das Stanford-Prison-Experiment deutlich gezeigt. So haben sich die Juden „herroragend“ als Sündenböcke geeignet, die „bösen Ausländer“ oder die „faulen HartzIV-Empränger“ – die Liste ist unendlich …

Nicht einmal der Holocaust hat ausgereicht, unsere Angst vor den Eltern zu überwinden und wissen zu wollen, wie wir so destruktiv und zerstörerisch wurden.

Der latente Hass, resultierend aus der verbotenen Wut, fordert immer neue Opfer,
weil er Sündenböcke braucht, um die Eltern vor der verbotenen
Wut zu schützen.

-wenn unsere Emotionen bei Eltern Empathie wecken und den Willen
unsere Emotionen zu verstehen und sich an ihnen zu orientieren,
dann haben Eltern ETWAS SEHR WICHTIGES verstanden.

Wir DÜRFEN WÜTEND SEIN – AUF UNSERE Eltern!

WER UNSERE GRUNDBEDÜRFNISE IGNORIERT,
WER UNSERE EMPÖRUNG IGNORIERT,
WER UNSERE WUT IGNORIERT,

oder wer unsere Wut und Empörung bestraft,
weil er unsere natürlichen biologischen
Reaktionen nicht erkennt,

hat uns NICHT lieb!


In der Verwirrung der Heuchelei

SO LANGE DIE WUT AUF DIE ELTERN VERBOT/EN BLEIBT u.
DIE AUF DIE KINDER ERLAUBT, SO LANGE WIRD
ES NIEMALS GERECHTIGKEIT GEBEN!

SIND Eltern liebende Götter! ???

Ich frage Euch: was passiert mit dem latenten Hass, der sich aufgrund der weltweit verbotenen Wut auf die Eltern entwickelt. Die Antwort kennen wir alle und erleben sie in allen nur möglichen Variantionen, die wir uns nur vorstellen können. -ohne diesen latenten Hass wäre unsere Welt heute eine andere.

-es wird Zeit, dass wir das Verbot auf die Eltern wütend zu sein, endlich aufheben und auch erkennen, dass dieses Verbot keine Liebe ist, sondern Unterwerfung fordert. -wer uns mit Liebesentzug bestraft, anstelle sich an unserer Wut und Empörung zu orientieren, hat uns nicht lieb. -wir sind keine Babys mehr und werden ohne unsere Eltern nicht mehr sterben.

Ich wünsche allen Menschen Mut, damit wir aufhören uns gegenseitig zu vernichten, um unsere Eltern zu schützen, vor unserer Wut und Empörung. -im Anschluss können wir sehen, ob Liebe bleibt und ob das, was wir erlebt und empfunden haben, Liebe war.


PFLICHTLektüre: alice-miller.com !
die-emanzipation-des-kindes.de